Im September diesen Jahres fanden im Rahmen des traditionellen Seefestes die Feierlichkeiten zum 150 jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Mechenried statt.
Rückblick in die vergangen Jahr:
Leider gibt es keine Aufzeichnungen aus dem Jahr 1873 mehr, die die Feuerwehr Mechenried betreffen.
Im Schriftenbuch finden sich die ersten Eintragung ab dem Jahr 1924, als das 50jähriges Bestehen gefeiert werden konnte.
Als ältester aufgeführter Einsatz ist hier ein Hochwassereinsatz vom Juni 1933 zu nennen. Durch wolkenbruchartigen Regen wurde die Mühlbachbrücke Richtung Holzhausen weggespült. Während sich die Feuerwehr Mechenried um die Schäden nördlich des Mühlbaches, also in der Ortschaft kümmerte, musste die Feuerwehr Holzhausen bei den Familien Weisensee und Ankenbauer das Vieh retten. Dieses
stand laut den Aufzeichnungen bis zum Leib im Wasser und Mechenried konnte aufgrund der weggespülten Brücke nicht zu den Einsatzstellen gelangen.
Dann kam die Zeit des 2. Weltkrieges. Während dieser Zeit wurde die Feuerwehr durch eine weibliche Löschgruppe aufrecht erhalten. Als Gruppenführerin wurde Rosa Diem, die Tochter des im Krieg befindlichen Kommandanten ernannt.
1948 war die Zeit der alten Handdruckspritze vorbei, denn die Feuerwehr Mechenried erhielt ihre erste Motorspritze. Eine TS 8 von der Firma Paul Ludwig.
Einer der größten Einsätze unserer Wehr ist im Juni 1957 zu verzeichnen. Bei einem Großbrand in Kerbfeld waren die Kammeraden damals über eine größere Zeitspanne zu Rettungsaufgaben eingesetzt. Außerdem stand die TS 8 zur Wasserförderung am Weiher in Humprechtshausen, da in Kerbfeld ein katastrophaler Wassermangel herrschte.
Das stets mit Eifer an der Sache gearbeitet und auch aus den Einsätzen die richtigen Konsequenzen gezogen wurden, lässt ein Bericht vom 1970 erahnen. Im Mai 69 nämlich, war die Dorfmühle durch ein Hochwasser in großer Gefahr. Bis zum Bauch waren die Feuerwehrler im Wasser gestanden um eine Räumungsaktion durchzuführen. Es wird auch noch berichtet, das der damalige 2. Kommandant
hierbei fast ertrunken wäre. Als dann im März 1970 an gleicher stelle erneut ein Hochwasser auftrat, hatte man rechtzeitig Vorsorge getroffen und konnte so einen erneuten Schaden mit kleinen Aufwand vermeiden.
Im Mai 1970 wurde dann auch das Richtfest für das neue Gerätehaus gefeiert. Laut einem Bericht des Haßfurter Tagblattes war dies zusammen mit der bereits zuvor errichteten Zisterne und der Schlagkraft der gut ausgebildeten Wehrmänner die letzte Voraussetzung für den von der Landkreisverwaltung geplanten Stützpunkt des Feuerschutzes im alten Landkreis Haßfurt.
Im Juli 1973 gab es dann das erstes Fahrzeug. Der Landkreis hielt Wort und übergab ein Unimog Tanklöschfahrzeug vom Zivilen Bevölkerungsschutz, das bis dahin in Haßfurt stationiert war. Nach dieser Übergabe mit sofortiger Einweisung am Fahrzeug, fand ein gemütlicher Abend mit Bier statt. Zu
späterer Stunde wurde vom Hiernickel noch ein Faß Bier genehmigt und auch gleich geholt.
Im Juni 1976 wurde das 100jähriges Bestehen gefeiert.
Das zweite Fahrzeug wurde dann im September 1978 in Dienst gestellt. Hierbei handelte es sich um einen selbst ausgebauten Kastenwagen, dessen Beladung alles beinhaltete um einen Löschangriff mit einer Gruppe durchführen zu können. Offizielle Bezeichnung hierfür war MW-TS, also Mehrzweckwagen mit
Tragkraftspritze. Im Juni 1984 wurde das Unimog – TLF vom Landkreis außer Dienst gestellt. Da es
hierfür kein Nachfolgefahrzeug gab und wir weiterhin ein wasserführendes Fahrzeug für nötig hielten, kaufte der Feuerwehr Verein den Unimog samt Ausrüstung vom Katastrophenschutz ab.
Anschließend wurde wieder einmal gefeiert und zwar im Juni 1987 das 110jährige Bestehen mit Fahnenweihe.
Danach ging der Dienstbetrieb erst einmal ohne große Neuerungen und Festlichkeiten weiter. Erwähnenswert ist hier nur der Juli 1995. Denn hier bekamen die Mechenrieder Kammrade Ihr erstes Fahrzeugfunkgerät. Es war ein Leihgerät des Landratsamtes, welches in das MW-TS eingebaut wurde. Das TLF wurde kurz danach mit Funk bestückt und die Handfunkgeräte wurden zusammen von der Gemeinde und dem Verein beschafft. Im Dezember 2003 wurde das jetziges TLF in der Lüneburger Heide abgeholt.
Da sich schon seit längerer Zeit abzeichnete, das das alte TLF nach 40 Dienstjahren nicht mehr einsatzfähig war, konnten mit Unterstützung vom damaligen KBM Dieter Oster ein gutes gebrauchtes TLF erworben werden, natürlich wieder auf Unimog Basis, das noch heute zuverlässig seinen Dienst verrichtet.
In der Zeit von September 2008 bis Januar 2016 wurde einiges am Gerätehaus getan, es bekam ein neues Dach und die Zwischendecke wurde gedämmt, neue Rolltore eingebaut, eine Abgasabsaugung und ein Frostwächter installiert sowie die Elektrik erneuert. Danach ging es mit der Außenfassade weiter. Diese wurde neu gestrichen und auch gleich ein Anbau als Lagerraum errichtet. Unser zweites Fahrzeug, das MW-TS wurde im Jan 2010 durch ein gebrauchtes TSF der Feuerwehr Eschenbach ersetzt, als dann im Juni 2018 dieses den TÜV nicht mehr überstand, bekamen wir von der Gemeinde ein weiteres gebrauchtes TSF. Dieses wurde als Übergangs-TSF bezeichnet, da es nur die Zeit bis zum eintreffen des neuen Fahrzeuges überbrücken sollte. Dies geschah im Juni 2022.
Somit stehen seit 4 Jahren in Mechenried 100% wasserführende Fahrzeuge im Gerätehaus, was nicht viele Feuerwehren von sich behaupten können.
Zum Schluss lässt sich noch sagen, die Mechenrieder Feuerwehr kann nicht nur Feuerwehr sondern auch feiern 🙂 Die Stimmung am Festwochenende war super gut und auch der Regen am Samstagabend ließ die Feier nicht platzen sondern es wurde einfach nur etwas mehr zusammen gerutscht und weiter gefeiert.
Im Namen des 1. Kommandanten Markus Ankenbauer ergeht noch ein herzliches Dankeschön an die Vorstandschaft des Feuerwehrvereines für die Organisation des Festes, an alle Helfer vor und hinter den Kulissen sowie an alle Gäste die das Jubiläum mitgefeiert haben.
Hier noch ein paar Impressionen der Veranstaltung